Verbindung in luftiger Höhe
Nach nur 14 Tagen Bauzeit schließen wir die Montage unseres bislang ungewöhnlichsten Holzmodulgebäudes ab. An einem norddeutschen Klinikum wurde die Errichtung einer Notfalltransportverbindung zwischen einem Notfallkrankenhaus und einer Herzklinik erforderlich. Zwischen den beiden Gebäuden wird ein Neubau realisiert und während der Bauzeit müssen die Notfallpatienten bei jedem Wetter schnell und sicher transportiert werden können.
Die Lösung wurde jetzt von der Arbeitsgemeinschaft SH Holz & Modulbau GmbH und der Lühn Bau GmbH & Co.KG errichtet. Der Entwurf stammt vom Hamburger Architekturbüro Westphal und Berwing und die aufwändige Tragwerkplanung der Betonstützen hat das Hamburger Ingenieurbüro Wetzel und von Seht übernommen.
Montiert wurden insgesamt 18 von uns vorgefertigte Holzmodulsegmente, die auf gut 8 Meter hohen Stahlbetonstützen ruhen. Entstanden ist ein ca. 250 Meter langer Gang, der die beiden Häuser miteinander verbindet.
Die Montage ist sehr präzise vorbereitet worden. Die Herausforderungen waren zum einen, den Klinikbetrieb möglichst wenig zu stören und zum anderen, Rücksicht auf den bereits reichlich belegten Baugrund zu nehmen. So wurden von Lühn-Bau insgesamt 22 unterschiedliche Gründungsbauwerke und 2 Gebäudeöffnungen so vorbereitet, dass die eigentliche Montage, der bis zu 15 Tonnen schweren Stützen über Schraubverbindungen realisiert werden konnte.
Die bis zu 32 Tonnen schweren und bis zu 17 Meter langen Segmente wurden von der Spedition Wocken angeliefert, welche die bis zu 58 Tonnen schweren und bis zu 33 Meter langen Sondertransporte „Just in Sequence“ auf die Baustelle brachte. Jedes einzelne Modul erforderte jeweils eine eigene Traversenstatik, damit der Kran Hub durch die Fa. Bracht mit einer speziellen Aufhängevorrichtung präzise durchgeführt werden konnte.
Wir konnten so innerhalb von nur 14 Tagen gemeinsam sämtliche Stützen und Module montieren. Die Module sind so weit vorgefertigt, dass der Endausbau über Steiger erfolgen kann. Wir benötigen daher keine Einrüstung und können den Klinikverkehr unter der Notfalltransportverbindung ungehindert fließen lassen.
Details zum Bauwerk: Die Notfalltransportverbindung ist rein für den Transport von Notfallpatienten gedacht. Er wird nicht öffentlich zugänglich sein. Es ist eine Holzmodulkonstruktion mit integrierten Brettschichtholz-Bindern gewählt worden. Die Queraussteifung übernehmen Stahlrahmen. Der Funktion entsprechend ist er beheizt und gekühlt. Die Fassade ist mit Holzleisten verkleidet, die in Anspielung auf ein EKG zugeschnitten sind. Er ist natürlich und künstlich belichtet. Im Bereich von angrenzenden Gebäuden ist er in höherer Brandschutzqualität ausgeführt. Die geplante Standzeit beträgt zehn Jahre. Anschließend kann er sortenrein zurückgebaut werden.
Fotos: Daniel Sumesgutner